Trafostationen: Kleinbauten mit nostalgischem Charme

2. Dezember 2024|Lesezeit: 4 min

Trafohäuschen – einst das Rückgrat der Elektrizitätsversorgung. Heute prägen die historische Kleinbauten mit ihrem nostalgischen Charme das Landschaftsbild.

Text: Nicole Meyer|Bilder: Raphael Müller

In der Winterlandschaft, wenn der Schnee die Umgebung bedeckt und die Weihnachtsbeleuchtungen an den Häusern dezent leuchten, fällt ein kleines Gebäude am Strassenrand ins Auge. Es handelt sich um ein Trafohäuschen. Ein Bauwerk, das zu einer Zeit errichtet wurde, als die Elektrizität die Dörfer erreichte.

Für den Strom im Dorf 

Trafohäuschen oder Transformatorentürme wurden von den Schweizer Netzbetreiber ab den späten 1890er-Jahren gebaut, als der Strom über Oberleitungen in die Dörfer kam. Sie dienten dazu, die Hochspannung, die über Masten herangeführt wurden, in eine für den Haushaltsgebrauch geeignete niedrigere Spannung umzuwandeln. Die Türme, oft aus Stein oder Backstein gebaut, boten Schutz vor der Witterung und ermöglichten es Elektrikerinnen und Elektrikern, Wartungsarbeiten geschützt durchzuführen.

Schweizweit unterschiedlich gestaltet

Interessanterweise entwickelten die verschiedenen Elektrizitätswerke in der Schweiz unterschiedliche Architektursprachen bei der Errichtung ihrer Trafohäuschen. Die Trafohäuser von CKW haben die Zentralschweizer Landschaften beispielsweise durch sehr aufwendige Dachgestaltungen und typischen Fensterformen wie dem Oculus (Ochsenauge in vierteiliger Blütenform) geprägt. 

Umnutzung zu Wohn- oder Arbeitsräumen

Heute sind die meisten historischen Trafohäuschen stillgelegt oder umgenutzt, da die Stromleitungen mittlerweile unterirdisch verlaufen. Dennoch prägen einige Trafohäuschen weiterhin das Landschaftsbild. Von den ursprünglich vielen Tausend Bauten stehen in der Schweiz noch rund 2'000, von denen manche restauriert und zu Wohn- oder Arbeitsräumen umgebaut wurden. 

Mehr Infos und Bilder zur Schweizer Trafokultur finden Sie unter www.swisstrafos.ch