Stollensanierung abgeschlossen – das Kraftwerk produziert bald wieder Strom

29. März 2022 | 8:00 Uhr

Die Stufe Göscheneralp im Kraftwerk Göschenen ist ab 8. April 2022 wieder vollumfänglich am Netz und produziert Strom für die SBB sowie die Kundinnen und Kunden von CKW. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten in den Druckstollen konnten erfolgreich abgeschlossen werden.

Anfangs Januar 2022 wurden sämtliche Kraftwerksmaschinen bei der Kraftwerk Göschenen AG stillgelegt. Der Grund waren einerseits die alle fünf Jahre stattfindenden Sanierungsarbeiten im Stollen Göscheneralp und andererseits die Sanierungsarbeiten am Absperrschieber zum Verbindungsstollen ins Kraftwerk Wassen. Letztere wurden bis Mitte Februar 2022 abgeschlossen und die Stromproduktion auf der Stufe Andermatt – Göschenen wieder aufgenommen.

Rund ein Dutzend Arbeiter haben unter herausfordernden Bedingungen auf fünf verschiedenen Baustellen den Beton bis auf die Armierungseisen abgespitzt und die betreffenden Stellen wieder frisch betoniert. Erschlossen waren die Baustellen mit lediglich einem kleinen Radlader, mit welchem 90 Tonnen Material in und aus dem Stollen bewegt wurde.

Rund 900'000 Franken kosteten alle Massnahmen im Zusammenhang mit der Stollensanierung. «Es ist nicht nur eine Investition ins Kraftwerk, sondern auch in die Energiezukunft», sagt Marc Rothenfluh, Leiter Geschäfts- und Betriebsführungen bei CKW. «Gut 60 Prozent des Schweizer Stroms stammen aus der Wasserkraft, sie ist eine enorm wichtige Stütze in der Schweizer Stromproduktion. Wir müssen zu ihr Sorge tragen und nicht nur den Ausbau forcieren, sondern bestehende Anlagen regelmässig sanieren, damit sie auch in Zukunft zuverlässig sauberen Strom produzieren.»

Ende März 2022 konnten die Sanierungsarbeiten plangemäss abgeschlossen werden. Nach umfangreichen Kontrollen wird der Stollen mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern wieder geflutet, so dass die Stromproduktion der Stufe Göscheneralp – Göschenen am 8. April 2022 für die beiden Stromabnehmer SBB und CKW wieder aufgenommen werden kann.

Nebst der Stollensanierung ersetzt das KWG in einem Mehrjahresprogramm die Mehrheit der Maschinenkomponenten. Dazu gehören Turbinenräder, Generatoren, Transformatoren sowie verschiedene Systeme der Leit-, Schutz- und Regeltechnik. Das KWG investiert hierzu rund 60 Mio. Franken.

Überdurchschnittlich viel Strom produziert
Die Kraftwerk Göschenen AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 rund 432 Mio. kWh Strom produziert. Im Winterhalbjahr waren die Zuflüsse in den Stausee im Vergleich zum langjährigen Mittelwert überdurchschnittlich. Vor allem starke Niederschläge im Oktober 2020 sind dafür verantwortlich. Im Gegensatz dazu war das Sommerhalbjahr stark unterdurchschnittlich. Der kalte Frühling führte dazu, dass die Schneeschmelze erst sehr spät einsetzte. Dies konnte auch durch die starken Niederschläge im Juli 2021 nicht kompensiert werden.

Bei der Gesamtproduktion der Kraftwerk Göschenen AG resultierte mit einem Plus von 2 Prozent dennoch eine leicht überdurchschnittliche Produktion. Dies ist vor allem auf eine optimale Bewirtschaftung und eine hohe Maschinenverfügbarkeit zurückzuführen, sodass die Zuflüsse effizient in elektrische Energie umgewandelt werden konnten.

Das KWG darf auf ein rundum erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Der Kraftwerksbetrieb verlief ohne wesentliche Störungen. Dank diversen getroffenen Schutz- und Vorsichtsmassnahmen war die Stromproduktion trotz der Covid-Pandemie zu keiner Zeit gefährdet.

Drei Viertel der Wertschöpfung bleibt im Kanton Uri
Wirtschaftlich betrachtet ist das KWG ein wichtiger Partner im Kanton Uri. So bezahlte das KWG im vergangenen Geschäftsjahr rund 6,5 Millionen Franken Wasserzinsen und Kapitalsteuern sowie 0,5 Millionen Franken Ertragssteuern an die öffentliche Hand. 9,2 Millionen Franken respektive 74% der Wertschöpfung verbleiben im Kanton Uri. Im Weiteren stellt das KWG dem Kantonsspital Uri vergünstigten Strom im Gegenwert von 0,4 Millionen Franken zur Verfügung. Das KWG beschäftigt am Standort Göschenen per 30. September 2021 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nebst den Kraftwerksanlagen verpachtet die Kraftwerk Göschenen AG auch das Berggasthaus Dammagletscher auf der Göscheneralp. Die Fassade und die Personalzimmer des Gasthauses wurden im vergangenen Jahr sanft renoviert. Im Herbst dieses Jahres ist vorgesehen, die Küche und den Gastrobereich zu renovieren, um auch in Zukunft ein attraktives Ausflugsziel für die ganze Familie zu bleiben.

 

Bildlegenden: 
Unter anspruchsvollsten Bedingungen haben Mitarbeitende der Kalbermatten AG diesen Winter die engen, dunklen und feuchtkalten Stollen saniert.

Das neu sanierte Restaurant Dammagletscher.

Medienkontakt

Marcel Schmid, Leiter Unternehmenskommunikation und Mediensprecher

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