MSRL: Seilbahnhersteller setzt auf CKW-Leitsystem

4. August 2022|Lesezeit: 16 min

Am Sitz von Garaventa in Goldau hat CKW eine MSRL-Lösung für Heizung, Kühlung und Lüftung umgesetzt. Damit spart das Unternehmen Energie und kann besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden vor Ort eingehen.  

Text: Simon Eberhard|Bilder: Matthias Jurt

Wer viel in den Bergen unterwegs ist, dürfte den Namen Garaventa kennen – und sass vermutlich auch schon mal in einem «Bähnli» dieses traditionsreichen Schweizer Unternehmens, das 1928 für den Holztransport auf die Rigi gegründet wurde. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Garaventa zu einem der weltweit führenden Seilbahnhersteller. In der Schweiz realisierte das Unternehmen unter anderem die runde Kabinenbahn auf den Titlis sowie die erste doppelstöckige Pendelbahn der Welt in Samnaun.  

Vor 20 Jahren hat sich Garaventa schliesslich mit dem österreichischen Unternehmen Doppelmayr zusammengetan – und beschäftigt seither als «Doppelmayr Garaventa» über 3000 Mitarbeitende auf der ganzen Welt. 240 dieser Mitarbeitenden arbeiten in Goldau und produzieren dort Spezialanfertigungen wie Pendelbahnen oder Standseilbahnen, die das Unternehmen an internationale Kunden ausliefert.  

In Goldau fertigt Garaventa Pendelbahnen und Standseilbahnen für den internationalen Markt. 

Heizung, Lüftung und Klima waren nicht optimal aufeinander abgestimmt

Martin Bucher arbeitet seit 13 Jahren in Goldau. Als Hauswart ist er nicht nur für die Gebäudetechnik in der Innerschweizer Niederlassung verantwortlich. «Meine Arbeit ist sehr vielseitig, und ich bin mit Menschen aus allen Bereichen des Unternehmens in Kontakt – von den Arbeitern bis zur Geschäftsleitung», so der 52-Jährige.  

In seiner Funktion ist er auch die erste Anlaufstelle, wenn Mitarbeitende frieren oder schwitzen – was in letzter Zeit vermehrt vorkam. «Heizung, Lüftung und Kühlung arbeiteten autonom», erinnert sich Bucher. Die Folge war nicht nur ein erheblicher Energieverlust, sondern auch eine fehlerhafte Klimatisierung. So konnte es vorkommen, dass sich Mitarbeitende über zu tiefe Temperaturen beklagten, während die Heizung auf Hochtouren lief. 

CKW-Lösung vernetzt die Systeme und zeichnet die Daten auf

Um das Problem zu lösen, wandte sich Bucher an CKW. «Die Anlagen haben gegeneinander statt miteinander gearbeitet», bestätigt Projektleiter Bruno Randa, der im CKW-Gebäudeautomations-Team für den Bereich MSRL (Mess-, Steuerungs-, Regel- und Leittechnik) zuständig ist. «Zwar verfügten diese drei Bereiche über je eine eigene Steuerung, jedoch nicht über eine übergeordnete MSRL-Steuerung, mit der sie untereinander hätten kommunizieren können.»

So hat das CKW-Team diese Gewerke untereinander vernetzt, wie Randa ausführt: «Ein Leitsystem zeichnet die Daten auf und visualisiert diese für die Nutzer – das macht es einfach bedienbar.» Um aus allen Räumen Daten zu messen, haben Randa und sein Team zudem einen sogenannten LoRaWAN-Gateway gesetzt, der das ganze Areal mit Funk abdeckt. «Überall, wo Bedarf besteht, schrauben wir nun einen Sensor an die Wand, der mit unserem System kommuniziert.» 

Ökologischere Produktion dank MSRL

«Mit dem neuen System ist es uns nun möglich, die Gebäudetechnik am Computer zu überwachen», freut sich Martin Bucher. «Auch andere Faktoren wie beispielsweise den CO2-Gehalt der Luft behalten wir so stets im Auge.» Das liefert dem Hauswart auch wertvolle Daten, um genauer auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen.  

«Im Vergleich zu vorher, wo keinerlei Daten vorhanden waren, ist das ein grosser Schritt», ergänzt CKW-Projektleiter Bruno Randa. «Die Aufzeichnungen und deren Auswertung ermöglichen es Garaventa, die Produktionsstätte energietechnisch zu optimieren und das Gebäude so effizienter zu machen.» Damit macht das Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung einer ökologischeren Produktion. Bereits seit Ende 2020 betreibt es am Standort Goldau auch eine Solaranlage, mit der es einen beträchtlichen Teil seines eigenen Strombedarfs deckt.  

Alles vernetzt: Martin Bucher erklärt, wie das neue Leitsystem die Daten aufzeichnet. 

«Mit dem neuen System ist es uns nun möglich, die Gebäudetechnik am Computer zu überwachen»

Martin Bucher

Facility Manager bei Garaventa

Fazit: Bei Modernisierung alles hinterfragen

Von der ersten Analyse bis zur finalen Umsetzung hat die MSRL-Lösung bei Garaventa rund ein halbes Jahr in Anspruch genommen – doch es hat sich gelohnt, sich Zeit zu nehmen. «Das Projekt hat uns gezeigt, dass es bei einer Modernisierung von gebäudetechnischen Anlagen enorm wichtig ist, alles zu hinterfragen», sagt CKW-Projektleiter Randa. Das heisst: nicht einfach mit der vorherigen Lösung weiterfahren, sondern suchen, wo der Fehler liegt – und diesen bestmöglich beheben. In diesem Fall waren keinerlei neue Anlagen nötig. Allein deren intelligente Vernetzung ermöglicht einen effizienteren Einsatz der Energie.  

Auch Martin Bucher ist sehr zufrieden mit dem Resultat und der Zusammenarbeit mit CKW. «Bruno Randa hat uns sehr gut beraten und uns die besten Lösungen aufgezeigt», resümiert er. Dass mit der Gebäudetechnik am Garaventa-Sitz in Goldau alles stimmt, liegt schliesslich auch in seinem persönlichen Interesse – denn Martin Bucher wohnt mit seiner Familie selbst auf dem Areal. «So bin ich schnell vor Ort, wenn ausserhalb der Geschäftszeiten ein Problem entsteht.» Mit der neuen Leittechnik wird dies wohl etwas weniger häufig der Fall sein. 

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