CKW erzielt solides Jahresergebnis

3. Dezember 2024 | 7:00 Uhr

Die CKW-Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2023/24 mit einem bereinigten EBIT von 116 Mio. CHF (EBIT inkl. Sondereffekte von 179 Mio. CHF) ein gutes Jahresergebnis. Erwartungsgemäss fiel es tiefer aus als das ausserordentliche Ergebnis im Vorjahr. Die sinkenden Strompreise führten zu einem Rückgang der Gesamtleistung um rund 18 Prozent auf 1,1 Mrd. CHF. Die zuverlässige Verfügbarkeit der Kraftwerke und hohe Niederschlagsmengen in der Schweiz haben während eines milden Winters die Spotpreise am Strommarkt entlastet. Mit dieser Ausgangslage hat sich die frühzeitige Absicherung der Stromproduktion von CKW als richtig erwiesen. Das gute Jahresergebnis erlaubt es der Axpo Tochter CKW, weiterhin zahlreiche Projekte im Bereich erneuerbare Energien voranzutreiben und in eine klimafreundliche und sichere Stromversorgung zu investieren. 2024 hat CKW den Smart Meter Rollout abgeschlossen und 2025 führt sie ein neues, zukunftweisendes Tarifmodell ein.

Nach dem Allzeithoch der Energiepreise in der zweiten Jahreshälfte 2022 sind die Marktpreise für Energie im Geschäftsjahr 2023/24 weiter gesunken. Dies führte zu einem Rückgang der Gesamtleistung und der Strombeschaffungskosten. Durch die vorzeitige Absicherung eines Grossteils der eigenen Stromproduktion hat CKW von robusten Absatzpreisen profitiert, auch wenn sich die sinkenden Strommarktpreise belastend auf das Ergebnis auswirkten. Weiter fielen die Erträge aus der Energiewirtschaft und bei Zusatzgeschäften, wie Systemdienstleistungen, preisbedingt auf das Niveau vor 2022. Dadurch sank im Segment Energie das bereinigte EBIT um 38 Mio. CHF.

Die Sondereinflüsse hatten im Geschäftsjahr 2023/24 mit 63 Mio. CHF wiederum einen positiven Effekt. Im Vorjahresvergleich reduzierten sie sich jedoch um 116 Mio. CHF. Während im Vorjahr die Bewertung der Absicherungsgeschäfte und der Verkaufsgewinn aus der Veräusserung der Aktienmehrheit an EWA-energieUri sehr hoch ausfielen, zeigten die Finanzmärkte und damit die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds der Kernenergiebeteiligungen eine überdurchschnittliche Performance.

Im Vorjahresvergleich führte der Verkauf der Mehrheit an EWA-energieUri nicht nur zu einem Ergebnisrückgang durch den Wegfall des Verkaufsgewinns, sondern auch zu tieferen Ergebnisbeiträgen von 10 Mio. CHF in den Segmenten Energie, Netze und Gebäudetechnik.

Die Ertragskraft im Netzsegment ist weiterhin solide und bestätigt das operative Ergebnis des Vorjahres. Somit bildet es die Basis für notwendige Investitionen in die Netzinfrastruktur, um den schnell wachsenden Kapazitätsbedarf für die Energiewende zu bewältigen.

Durch gezielte Massnahmen zur Profitabilitätssteigerung verbesserte sich das EBIT im Segment Gebäudetechnik um 10 Mio. CHF (Vorjahreswert bereinigt um Anteil EWA). Vor dem Hintergrund eines anhaltenden Wachstums, das mit Vorleistungen verbunden ist, und einer Steigerung der Gesamtleistung um 12 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) ist das Ergebnis sehr erfreulich. In einem anspruchsvollen Marktumfeld erwartet CKW bei einem stetigen Wachstum eine weitere Erholung der Ertragskraft in den Geschäftsfeldern der Gebäudetechnik.  

Aufgrund der guten Ertragslage beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 30. Januar 2025 wiederum eine ordentliche Dividende von 10 CHF je Aktie. 

Verwaltungsrat: Daniel Furrer wird als Nachfolger von Dimitri Moretti vorgeschlagen

Dimitri Moretti (alt Regierungsrat Kanton Uri) stellt sich für den Verwaltungsrat nicht mehr zur Wiederwahl. Als Nachfolger wird der Generalversammlung der Urner Justizdirektor Daniel Furrer vorgeschlagen. «Im Namen des Verwaltungsrats danke ich Dimitri Moretti für sein grosses und sehr geschätztes Engagement für CKW», sagt Verwaltungsratspräsident Christoph Brand. Sowohl Brand wie auch die weiteren Verwaltungsratsmitglieder Anita Eckardt, Henriette Wendt, Reto Wyss, Harald Gauck und Hansueli Sallenbach stellen sich für die Wiederwahl zur Verfügung.

Neues Tarifmodell weist den Weg in die Zukunft

CKW führt per 2025 ein neues Tarifmodell ein, nachdem die Axpo Tochter als erstes grösseres Versorgungsunternehmen die Installation von Smart Metern im Versorgungsgebiet im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossen hat. Unter anderem fallen zukünftig die Hoch- und Niedertarife zu Tag- und Nachtzeiten weg. Sie stammen aus Zeiten mit überschüssiger Kernenergie nachts und Bezugsspitzen um die Mittagszeit. Durch den Wegfall von Hoch- und Niedertarif setzt CKW Impulse, Solarstrom gezielter zu nutzen.

Weiter schafft CKW mit einem Netz-Leistungstarif für Privatkunden Anreize, das Netz nicht mit hohen Leistungsspitzen zu belasten – bei Geschäftskunden mit über 50'000 kWh Jahresverbrauch wendet CKW dieses Preismodell bereits an. Mit dem neuen Netz-Leistungstarif wird der Preis nicht nur auf Basis der verbrauchten Kilowattstunden (kWh) berechnet, sondern auch auf der maximal in Anspruch genommenen Leistung, die in Kilowatt (kW) gemessen wird (Medienmitteilung vom 27. August 2024).

Hohe Netzinvestitionen erwartet

CKW investiert pro Jahr rund 50 bis 60 Mio. CHF in die Netzinfrastruktur. Die Investitionen werden hoch bleiben oder gar steigen, denn die Netzinfrastruktur muss die zusätzliche Produktion aus erneuerbarer Energie und den steigenden Verbrauch durch E-Mobilität und Wärmepumpen zuverlässig transformieren und transportieren, weshalb Netzverstärkungen, neue Stromleitungen und Trafostationen notwendig sind.

Projektfortschritte im Bereich erneuerbare Energien

In Schüpfheim erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr der Spatenstich für den Ersatzneubau einer Holzheizzentrale. Sie wird einen bedeutenden Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes ermöglichen. Die neue Energiezentrale wird Wärme für maximal 1’000 und Strom für rund 660 Vierpersonenhaushalte produzieren. Zudem hat CKW mit der Übernahme des Wärmeverbunds Uettligen das Fernwärmegeschäft weiter ausgebaut.

Die Stadt Kriens beabsichtigt, ihre Energieinfrastruktur ebenfalls emissionsärmer zu gestalten. Im Rahmen ihres Zieles von Netto-Null bis 2045 plant die Stadt zusammen mit CKW und ewl energie wasser luzern das konkrete Projekt und die Konzessionsdetails für den künftigen Wärmeverbund. 

Bereits umgesetzt ist die Heizungssanierung für eine grosse Überbauung von Eigentumswohnungen in der Gemeinde Meggen. CKW stellt den sieben Mehrfamilienhäusern mit 100 Wohnungen und zwei Einstellhallen sieben Wärmepumpen und 38 Erdwärmesonden bereit. Die bisherige zentrale Ölheizung verbrauchte für die gesamte Überbauung jährlich durchschnittlich 145'000 Liter Heizöl, was fast fünf 40-Tonnen-Tanktransporter mit 30'000 Liter Fassungsvermögen entspricht.

Windkraft zeigt ertragreiches Winterhalbjahr

Die neusten Daten unserer Windenergieanlage Lutersarni bestätigen die Bedeutung der Windkraft: Zwischen Oktober 2023 und September 2024 produzierte die Anlage knapp 3,9 GWh Strom – ein neuer Rekordwert. Über 2,7 GWh davon im Winterhalbjahr; d.h. über 70 Prozent Winterstromanteil. Das erfolgreiche Windjahr 2023/2024 motiviert, die laufenden Windkraftprojekte weiter voranzutreiben. Auf dem Ruswilerberg startete CKW die Windmessungen im Juni 2024. Auf dem Salbrig (Willisau) und der Aeberdingerhöchi (Reiden/Pfaffnau) werden die Winddaten von rund 15 Monaten zurzeit ausgewertet. Anschliessend wird über das weitere Vorgehen entschieden. Die Windzone Leidenberg (Grosswangen) ist nach wie vor als Zwischenergebnis im Windkonzept des Kantons Luzern festgesetzt. Sollte die Windzone definitiv aufgenommen werden, wird CKW auch an diesem Ort Windmessungen vornehmen.

Grosses Solarkraftwerk auf dem Dach

CKW hat im vergangenen Geschäftsjahr 1'000 Solaranlagen installiert – im Durchschnitt jede Woche 20. Eine davon sticht besonders heraus: Für Galexis, die führende Schweizer Gesundheitslogistikerin, hat CKW ihre bislang grösste Anlage installiert. Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Distributionszentrums in Niederbipp erzeugt mit ihren rund 5'600 Solarpanels bis zu 2,1 GWh Strom pro Jahr. Dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 450 durchschnittlichen Schweizer Vierpersonenhaushalten.