CKW senkt Strompreise per 2025 deutlich und präsentiert neuartiges Tarifmodell für das Energiesystem der Zukunft

27. August 2024 | 13:30 Uhr

CKW senkt per 2025 die Stromtarife für Privat- und Geschäftskunden um rund 30 Prozent. Je nach Verbrauchstyp sind die Einsparungen sogar noch grösser. Denn CKW passt das veraltete Tarifmodell an, um die Energiewende zu ermöglichen. Der Hoch- und Niedertarif zu Tag- und Nachtzeiten fällt weg. Weiter schafft CKW Anreize, das Netz nicht mit hohen Leistungsspitzen zu belasten. Denn diese verursachen einen aufwändigen, teuren Netzausbau, der von allen Kundinnen und Kunden bezahlt werden muss. Dieser fortschrittliche und innovative Ansatz ist möglich, weil CKW als erstes grösseres Versorgungsunternehmen alle herkömmlichen Stromzähler mit digitalen Smart Metern ersetzt hat.

Die internationalen Marktpreise für Energie haben sich seit dem Höchststand in 2022/23 deutlich erholt. Die Axpo Tochter CKW kann darum ihre Tarife per 2025 stark senken. Für Privatkunden wird Strom rund 30 Prozent günstiger, für Geschäftskunden rund 26 Prozent. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt spart 2025 gegenüber dem Vorjahr rund 400 Franken pro Jahr, ein KMU in der Grundversorgung mit mittlerem Stromverbrauch knapp 12’000 Franken pro Jahr.

Nebst den deutlich tieferen internationalen Marktpreisen für Energie ermöglichen weitere positive Effekte eine starke Tarifsenkung: Sowohl die Netzkosten von CKW wie auch jene der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid fallen tiefer aus. Zudem sinken die Kosten für die Winterreserve des Bundes von bisher 1,20 Rp./kWh auf neu 0,23 Rp./kWh, wegen vornehmlich deutlich tiefer erwarteter Kosten für die Wasserkraftreserve über die Wintermonate. Diese und weitere Massnahmen hatte der Bund für den Fall einer Strommangellage eingeführt.

CKW passt das Modell für Energie- und Netztarife der Energiezukunft an

Das heutige Tarifmodell mit Hoch- und Niedertarif stammt aus Zeiten mit überschüssiger Kernenergie in der Nacht und Bezugsspitzen jeweils um die Mittagszeit.

Heute ist die Situation eine andere. Mit dem Ausbau von Photovoltaik haben die Produktionsspitzen zugenommen und sie sind unregelmässiger geworden, da je nach Sonneneinstrahlung die Stromproduktion stark schwankt. Ausserdem hat sich der Stromverbrauch durch den vermehrten Umstieg auf eine nachhaltigere Elektromobilität und den Ausbau von Wärmepumpen erhöht – was insbesondere im Winter die Strommangellage verstärkt. Der Stromüberschuss im Sommer und der Strommangel im Winter werden sich dadurch in Zukunft verschärfen.

Konkret bedeutet dies:
Der Hoch- und Niedertarif zu Tag- und Nachtzeiten fällt weg. CKW will damit einen Impuls setzen, Solarstrom tagsüber gezielter zu nutzen. Weiter schafft CKW mit einem Netz-Leistungstarif für Privatkunden Anreize, das Netz nicht mit hohen Leistungsspitzen zu belasten – bei Geschäftskunden mit einem Verbrauch von mehr als 50'000 kWh pro Jahr wendet CKW dieses Preismodell bereits seit Längerem an. Mit dem neuen Netz-Leistungstarif wird der Preis nicht nur auf Basis der verbrauchten Kilowattstunden (kWh) berechnet, sondern auch auf der maximal in Anspruch genommenen Leistung, die in Kilowatt (kW) gemessen wird. Dieser fortschrittliche und innovative Ansatz ist möglich, weil CKW als erstes grösseres Versorgungsunternehmen alle herkömmlichen Stromzähler mit digitalen Smart Metern ersetzt hat. Zudem wird CKW bereits ab dem Tarifjahr 2025 die Messkosten (Netz-Grundtarif) transparent ausweisen.

Netzbelastung wird verstärkt zur Herausforderung und zu einem Kostentreiber

CKW investiert pro Jahr rund 50 bis 60 Mio. Franken in den Netzausbau. «Die Investitionssumme wird in Zukunft deutlich steigen. Denn die Netzinfrastruktur muss die zusätzliche Produktion (z.B. Photovoltaik) und den zusätzlichen Verbrauch (z.B. E-Mobilität und Wärmepumpen) zuverlässig transportieren können, weshalb Netzverstärkungen, neue Stromleitungen und Trafostationen notwendig sind», sagt Martin Schwab, CEO von CKW.

«Mit unserem neuen Tarifmodell wollen wir Anreize schaffen, dass unsere Kundinnen und Kunden das Netz nicht unnötig mit Leistungsspitzen belasten, sondern ihren Verbrauch so gut wie möglich über den Tag verteilen. Wer sich netzdienlich verhält, spart Kosten und wird CKW ermöglichen, möglichst viel Photovoltaik, elektrische Wärmepumpen und E-Mobilität ins Energiesystem integrieren zu können und gleichzeitig das Ausbauvolumen und somit auch die Kosten für die Bevölkerung und das Gewerbe möglichst tief zu halten», betont Martin Schwab. Bereits heute gehören die Netztarife von CKW zu den günstigsten der Schweiz.

Wichtig zu wissen: CKW steigert mit dem neuen Tarifmodell nicht ihre Einnahmen, sondern gestaltet die Tarife zunehmend verursachergerecht. Parallel zur Einführung des neuen Netz-Leistungstarifs senkt CKW im Gegenzug im Netz-Einheitstarif den bisherigen Preis auf die Netznutzung pro bezogener Kilowattstunde (Wirkenergie) um rund 40 Prozent.

Die Änderungen am Modell für Energie- und Netztarife 2025 im Detail

  • Hoch- und Niedertarif fällt weg
    CKW schafft den bisherigen Doppeltarif bei den Komponenten Energie und Netz mit Hochtarif (tagsüber) und Niedertarif (nachts) ab. Mit dem Wegfall des Hochtarifs während des Tages motiviert CKW ihre Kundinnen und Kunden, Strombezüge, die bisher in der Nacht stattfanden (z.B. Waschen), verstärkt auf den Tag zu legen, wo oftmals ein Überschuss an Solarstrom vorhanden ist.
     
  • Neuer Netz-Leistungstarif: Es profitiert, wer das Stromnetz nicht unnötig belastet
    Geschäftskunden von CKW kennen schon seit Längerem den Netz-Leistungstarif. Per 2025 führt CKW diesen auch für Privatkunden ein und senkt im Gegenzug den Netz-Einheitstarif pro bezogener Kilowattstunde um rund 40 Prozent. CKW steigert mit der Anpassung nicht ihre Einnahmen, sondern gestaltet die Netztarife verstärkt verursachergerecht. Wer sich netzdienlich verhält, spart Kosten (siehe Kasten).
    Mit dem neuen Leistungstarif wird ein Betrag für die höchste Leistungsspitze im Monat verrechnet, konkret für jene Viertelstunde im Monat mit dem grössten Stromverbrauch. Das heisst, je gleichmässiger der Strombezug ist, desto geringer fallen die Leistungskosten aus. (Rechenbeispiel: höchste Leistungsspitze pro Monat 5 kW × Leistungstarif Fr. 1.50 = Leistungsabrechnung über Fr. 7.50 im entsprechenden Monat.)
    Es lohnt sich, nicht gleichzeitig mehrere Grossverbraucher im Haushalt wie Wärmepumpe/Elektroheizung, E-Ladestation, Waschmaschine/Tumbler und Backofen eingeschaltet zu haben. Die monatlichen Leistungsspitzen sind schon heute im Kundenportal MyCKW ersichtlich.
     
  • Messkosten werden neu als Netz-Grundtarif auf der Stromrechnung ausgewiesen und sinken
    Am 9. Juni 2024 hat die Schweizer Bevölkerung das neue Stromgesetz gutgeheissen. Das Gesetz schreibt vor, dass beim Netztarif die Messkosten separat und transparent ausgewiesen werden müssen. Bislang waren diese Kosten für die Zählermiete, die Zählerablese und die Verarbeitung der Daten im Netztarif enthalten. Auch wenn noch nicht feststeht, per wann diese regulatorische Vorgabe umgesetzt werden muss, hat sich CKW entschieden, die Messkosten bereits 2025 transparent auf der Rechnung auszuweisen. Durch den Netz-Grundtarif (künftiger Messtarif) entstehen für Kundinnen und Kunden keine Mehrkosten, weil der variable Netz-Einheitstarif um diesen Teil günstiger wird. Da CKW als erste grössere Energieversorgerin bereits sämtliche herkömmlichen Zähler mit Smart Metern ersetzt hat, werden die Messkosten gegenüber den Vorjahren sogar günstiger.

Neues Tarifmodell schafft Basis für weitere innovative Tarife in der Zukunft

Dieses neue Tarifmodell schafft in Kombination mit der Umstellung auf Smart Meter die Basis, damit CKW zukünftig weitere innovative Tarife anbieten kann. CKW beabsichtigt mittelfristig die Einführung von unterschiedlichen Sommer- und Wintertarifen. Tagsüber im Sommer wird die Schweiz dank dem grossen Zubau von PV-Anlagen verstärkt Stromüberschüsse haben. Dadurch werden die Preise im Sommer tiefer, während sie im Winter steigen.

Zusätzlich könnten künftig Leistungsspitzen dynamisch bepreist werden. So könnte gezielt ein Anreiz geschaffen werden, Strom an sonnigen Tagen über den Mittag zu verbrauchen. Oder umgekehrt, das Netz während hoher Belastungen beispielsweise durch intelligente Steuerung von flexiblen Verbrauchern wie Elektroauto, Wärmepumpe oder Warmwasserboiler zu entlasten. CKW wird solche Modelle prüfen.

Produkt- und Preisblätter unter ckw.ch/stromprodukte

Rund 30 % tiefere Stromkosten für einen Vierpersonenhaushalt

Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 4'500 kWh wird 2025 gegenüber dem Vorjahr rund 400 Franken sparen. Es werden sämtliche Komponenten des Stromtarifs günstiger: Energie, Netz, öffentliche Abgaben und die Winterreserve.

Die Leistungsspitze tief halten - so geht's

Leistungsspitzen entstehen, wenn mehrere Geräte mit einem hohen Stromverbrauch zeitgleich verwendet werden. Um die Leistungsspitze tief zu halten, sollte man diese Geräte zeitlich versetzt in Betrieb nehmen – oder dann, wenn genügend Strom von der eigenen Solaranlage zur Verfügung steht.

  • Geräte wie Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler nicht zeitgleich mit Kochherd und Backofen verwenden: Die erwähnten Haushaltsgeräte haben tendenziell hohe Leistungsspitzen. Weitere solche Geräte sind z.B. Raclette-Öfen, Küchenmaschinen, Bügeleisen, Haarföhne und Staubsauger.
  • Elektroautos mit kleiner Leistung über den ganzen Tag oder die ganze Nacht laden statt einer Schnellladung mit hoher Leistungsspitze. Das schont auch die Fahrzeugbatterie. Oder man richtet die Ladung nach Möglichkeit auf die eigene Solarstrom-Produktion aus.
  • Ein möglichst grosser Eigenverbrauch der eigenen Solarstromproduktion lohnt sich doppelt: Der eigene Strom ist der günstigste und innerhalb der eigenen Produktion entstehen keine Lastspitzen.
  • Nebst Geräten, die Wärme erzeugen, sind auch Geräte, die viel Kraft benötigen, stromintensiv. Im Gewerbe und in der Landwirtschaft sind dies elektrische Sägen, Hobelmaschinen, Fräsen, Schleifmaschinen, Jauchepumpen und Heugebläse. Wenn möglich solche Geräte zeitlich versetzt oder nicht auf voller Leistung einsetzen.

Tarife 2025 im Vergleich zu 2024

Standardtarif Privat; Verbrauch bis 50 MWh pro Jahr

Standardtarif Gewerbe; Verbrauch über 50 MWh pro Jahr