Das Projekt im Überblick
Name | Wasserkraftwerk Waldemme |
Status | Aktiv |
Kraftwerkstyp | Ausleitkraftwerk mit Durchströmturbine (Laufwasser, kein Speicher) |
Eigentümer | CKW 100% |
Installierte Leistung | 1,4 MW |
Konzessionsende | 2101 |
Baukosten | 12,4 Mio. Franken |
Restwassermengen. April bis Sept. | April bis Sept.: 735 l/s; Okt. bis März: 800 l/s |
Restwassermenge
Als Restwassermenge wird jene Wassermenge bezeichnet, die nach der Wasserfassung für die Stromerzeugung flussabwärts im Gewässer bleiben muss. Diese Wassermenge ist notwendig, damit die Fliessgewässer ihre natürlichen Funktionen erfüllen können. Das Schweizerische Gewässerschutzgesetz legt die Restwassermengen verbindlich fest.
Genügend Restwasser ist wichtig, damit die vielfältigen natürlichen Funktionen von Gewässern erhalten bleiben: Beispielsweise als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Element der Landschaft oder zur Speisung des Grundwassers.
Für weitere Informationen zum Thema Restwassermenge: Restwasser (admin.ch)
1
1'500
6.5 GWh
Ein langer Weg zum Wasserkraftwerk
Von der ersten Projektidee bis zum Spatenstich im Jahre 2022 dauerte es 17 Jahre! Dabei wurde das ursprüngliche Projekt mit einer deutlich grösseren Leistung von Umweltverbänden verhindert. Auch gegen das redimensionierte Wasserkraftwerk wurde von den Umweltschutzverbänden trotz intensivem Austausch und Entgegenkommen von Seiten CKW Einsprache erhoben. Die Einsprache wurde jedoch abgewiesen und 2021 erteilte der Regierungsrat des Kantons Luzern die Konzession für 80 Jahre.
Vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme
Am 11. März 2022 war es endlich soweit und der Spatenstich zum Bau des Wasserkraftwerks Waldemme erfolgte beim Weiler Matzenbach.
Bis zur offiziellen Eröffnung vom 22. September 2023 wurden rund 46'400 m3 Erde für die Wasserfassung, die Druckleitung und die Zentrale ausgehoben. Rund dreiviertel davon konnten vor Ort wieder für Zuschüttungen verwendet werden. Die 2,1 Kilometer lange Druckleitung wurde verlegt, die Wasserfassung und die Zentrale gebaut. Anschliessend wurden Mess- und Steuergeräte montiert und verkabelt. Auch die Herzstücke des Kraftwerks, die Turbine und der Generator, wurden angeliefert, eingebaut und in Betrieb genommen.
Umweltfreundliche Energieproduktion
Im Weiler Matzenbach wird mit der Wasserfassung (1) ein Teil des Wassers der Waldemme entnommen. In der rund zwei Kilometer langen erdverlegten Druckleitung (2) wird das Wasser zur Kraftwerkszentrale (3) bei der Chrutacherbrücke (4) geführt, wo es eine Durchströmturbine mit Generator antreibt und Strom erzeugt. Unmittelbar bei der Zentrale wird das Wasser wieder dem natürlichen Lauf der Waldemme zugeführt und fliesst weiter talwärts durch die Lammschlucht (5).
Mit dem Kraftwerkbau wurden mehrere ökologische Ausgleichsmassnahmen umgesetzt. Dank der Renaturierung zweier Betonschwellen, der Fischtreppe und der Fischabstiegsrinne bei der Wasserfassung entstand auf der Länge von rund 1500 Metern ein wertvoller Lebensraum für Fische. Über der erdverlegten Druckleitung wurde die Bodenqualität teilweise durch Bodenverbesserungsmassnahmen erhöht.
Das kleine Waldstück bei der Zentrale wurde in Zusammenarbeit mit Fachexperten ökologisch aufgewertet. Im Wald entstand so neuer Lebensraum für Amphibien und Reptilien.