Wärmepumpen: Meggener Siedlung heizt CO2-frei
10. April 2024|Lesezeit: 7 min
Für eine Überbauung in Meggen hat CKW die Ölheizung durch ein klimafreundliches Heizsystem aus Erdsonden-Wärmepumpen ersetzt. Damit spart die Wohneigentümerschaft jährlich rund 145'000 Liter Heizöl. Das entspricht 384 Tonnen CO2-Äquivalenten.
Im winterlichen Schneegewand präsentieren sich die Umgebung an der Kreuzbuch- und Bächtenbühlstrasse wie auch der nahe Pilatus, als wir Frank O. Nötzli an diesem wolkigen Dezembertag besuchen. Seit einigen Tagen herrscht eisige Kälte in der ganzen Schweiz – um so dankbarer ist Nötzli für die neue Heizung in der Überbauung, in der er seit über 20 Jahren lebt. «Die alte Ölheizung hatte ihre Lebensdauer überschritten», erzählt der 70-Jährige. «Aus diesem Grund haben wir vor rund zweieinhalb Jahren den Heizungsersatz in Angriff genommen.»
Schnelle Umsetzung war wichtig
Nötzli übernahm dabei die Koordination innerhalb der sechsköpfigen Baukommission, die das Projekt für die insgesamt 64 Stockwerkeigentümer umsetzte. «Nach der Evaluation verschiedener Heizlösungen suchten wir einen vertrauenswürdigen Generalunternehmer, der das Projekt zu einem Fixpreis umsetzt.» Wichtigste Kriterien neben den funktionellen Anforderungen: Das neue System soll bereits in der aktuellen Heizperiode 2023/2024 einheizen, und die Bewohner sollen von den Bauarbeiten so wenig wie möglich mitkriegen.
38 Erdsonden für sieben Wärmepumpen
Der Entscheid der 64 Stockwerkeigentümer fiel zugunsten von CKW aus. Mit sieben dezentralen Wärmepumpen und insgesamt 38 Erdsonden war das Projekt sehr komplex und eine strukturierte Vorgehensweise unabdingbar, wie CKW-Projektleiter Markus Galliker betont. Trotzdem war zeitweise auch Improvisationstalent gefragt. Denn wegen der knappen Platzverhältnisse war es dem Bauteam nicht möglich, ein Brauchwasser-Provisorium zu installieren. Die Folge: eine unterbrochene Warmwasserzufuhr für je zwei Wochen pro Gebäude. «So bauten wir einen temporären Duschcontainer auf – das sorgte für ein bisschen Openair-Feeling», erzählt Galliker mit einem Schmunzeln.
Zukunftssicher und nachhaltig
Das improvisierte Openair-Feeling beschränkte sich glücklicherweise auf das Duschen. Denn dank grösstenteils trockenem Wetter verlief das Projekt ansonsten nach Plan und termingerecht. «CKW hat eine extrem hohe technische Kompetenz bewiesen, und die Zusammenarbeit verlief sehr unkompliziert», lobt Frank O. Nötzli. «Dank unserem neuen dezentralen Heizsystem haben wir nun eine zukunftssichere, nachhaltige Lösung mit geringen laufenden Kosten.»
E-Mobilität für klimafreundliche Zukunft
Nebst der Erneuerung des Heizsystems stellt CKW in der Überbauung auch die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität bereit – alles aus einer Hand. Und macht damit die bald 50 Jahre alte Überbauung mit Blick auf den Pilatus fit für die klimafreundliche Zukunft.
Mehr als nur eine technische Herausforderung
Und was empfiehlt Nötzli anderen Stockwerkeigentümern, die ihren CO2-Verbrauch reduzieren möchten? «Das Wichtigste ist die Kommunikation», sagt Nötzli. «Wir haben drei Infoveranstaltungen für Eigentümer organisiert. Ausserdem hat uns ein technischer Berater vor und während des Projekts begleitet und unser fehlendes Fachwissen mit fundierten Analysen ergänzt.» Auch Markus Galliker betont, dass es in einem solchen Projekt nicht nur um technische Fragen geht. «Als Gesamtkoordinator ist es entscheidend, alle Beteiligten zu involvieren und sie in die Entscheidungen miteinzubeziehen», sagt der CKW-Projektleiter und fügt mit einem Augenzwinkern an: «So war ich hier nicht nur als Techniker gefordert, sondern auch ein wenig als Politiker.»
Das Projekt in Zahlen
Anzahl Mehrfamilienhäuser: 7
Anzahl Wohnungen: 100
Anzahl gebaute Wärmepumpen: 7 (je eine pro Haus)
Anzahl gebaute Erdsonden: 38, in einer Tiefe von 180 bis 250 Metern
Heizöl-Einsparung jährlich: 145 000 Liter – entspricht 384 Tonnen CO2-Äquivalente