Grossbatterie für das EWJR

6. Juni 2019|Lesezeit: 8 min

Dank ihrer neuen Grossbatterie kann die Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR) nicht nur ihre Leistungsspitzen glätten, sondern auch am CKW-Flexpool teilnehmen. So hält sie das Netz stabil und profitiert finanziell von der Teilnahme am Regelleistungsmarkt.

Text: Isabelle Frühwirt und Tamara Tiefenauer|Bilder: EWJR

Über 24 Meter lang sind die beiden Schiffscontainer zusammen, die seit Juni auf dem Gelände des EWJR stehen. Darin befindet sich ein Speicher mit zwölf Lithium-Eisenphosphat-Batteriemodulen, die zusammen eine Leistung von 2 Megawatt erbringen. Die Anlage ist momentan der grösste Batteriespeicher der Ostschweiz. Geliefert wurde sie von der Axpo Grid AG; CKW und die SN Energie AG werden sie gemeinsam bewirtschaften. So hält CKW sie beispielsweise durch den eigens entwickelten Optimierungsalgorithmus im bestmöglichen Ladezustand und steuert den Batteriespeicher, um Leistungsspitzen zu vermeiden.

Weniger Leistungsspitzen

Leistungsspitzen entstehen, wenn zu bestimmten Tageszeiten die Kunden des EWJR – Haushalte und Gewerbebetriebe – besonders viel Strom beziehen. «Weniger Leistungsspitzen bedeuten weniger hohe Kosten, was schliesslich einen positiven Einfluss auf die Netzkosten hat», sagt Michael Bätscher, CEO des EWJR. «Mit dem Batteriespeicher können wir diese Schwankungen im Netz zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen», sagt Michael Bätscher.

2 Megawatt: So viel Leistung beträgt die Leistung des Batteriespeichers.

67 Tonnen: So schwer sind die beiden Container zusammen.

2,17 Megawattstunden: So viel Strom speichert die Batterie. Damit könnten 6'800 Zwei-Personen-Haushalte während einer Stunde versorgt werden.

«Die Anbindung an den Regelleistungsmarkt war einer der Gründe für die Anschaffung des Batteriespeichers»

Michael Bätscher

CEO EWJR

Vom Regelleistungsmarkt profitieren

Ein weiterer Vorteil: Mit dem Batteriespeicher nimmt das EWJR am CKW-Flexpool und damit am Regelleistungsmarkt teil. Der CKW-Flexpool besteht aus Produktionsanlagen, Verbrauchern und Speichern, die bei Bedarf zu- oder abgeschaltet werden. Damit lässt sich die Spannung im Stromnetz regulieren. Durch diese sogenannte Flexibilitätsvermarktung ihrer Anlage profitieren Besitzer von finanziellen Erlösen für die Bereitstellung und den effektiven Einsatz. «Die Anbindung an den Regelleistungsmarkt war einer der Gründe für die Anschaffung des Batteriespeichers», sagt denn auch Michael Bätscher.

Leistungsspitzen vermeiden

Bei der Verrechnung von Strom ist die maximal bezogene Leistung relevant. Für diese Leistungsspitzen fallen sehr hohe Kosten an. Deshalb lohnt sich deren Reduktion. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Ein Batteriespeicher ist vor allem für Industriebetriebe und Elektrizitätswerke sinnvoll, wenn die Leistungsspitze kurz ist – beispielsweise, wenn morgens alle Maschinen eingeschaltet werden. Bei anderen Unternehmen lohnt sich die Optimierung von Prozessen. Dabei nimmt ein System bei hohem Stromverbrauch automatisch Verbraucher vom Netz. Je nach Massnahme profitieren die Unternehmen zusätzlich von Förderprogrammen. Unternehmen können ihren Energieverbrauch von CKW analysieren lassen und sich zu möglichen Massnahmen beraten lassen. Erfahren Sie mehr über das Analyse- und Beratungsangebot von CKW.

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