Über 600 Geräte in drei 
Tagen aufdatiert 

14. September 2023|Lesezeit: 4 min

Im Emmenfeld Betagtenzentrum der BZE AG rufen Menschen per persönlichem Funktransponder nach Unterstützung. Doch was, wenn das System ausfällt? Der technische Dienst, der Hersteller und CKW überbrückten ein Software-Update mit Tempo und originellen Lösungen. 

Text: Julia Guran|Bilder: Matthias Jurt

Hinter Vorhängen, im Garten, in Korridoren und Zimmern – die 600 Komponenten des Personenrufsystems im Emmenfeld Betagtenzentrum der BZE AG in Emmen sind überall verteilt. Im Alltag ist das kein Thema, doch beim grossen Update der Alarmierungssoftware hat dies die Verantwortlichen ganz schön gefordert.

Ein Ausfall des Personenrufsystems wäre fatal

Doch der Reihe nach. Alle Seniorinnen und Senioren im Emmenfeld Betagtenzentrum tragen eine «Armbanduhr mit Ruftaster». Mit diesem Transponder rufen sie die Pflege, zum Beispiel, wenn sie Hilfe beim Aufstehen benötigen, Durst haben oder an einer Demenzerkrankung leiden. Manchmal sind es aber auch Notfälle. Für die Sicherheit der Seniorinnen und Senioren sind diese Geräte daher lebenswichtig.  

«Die Downtime machte mir am meisten Sorgen»

Gerade die Wichtigkeit des Alarmsystems machte das geplante grosse Software-Update zu einer Herausforderung: Denn fürs Update mussten es die Verantwortlichen ausser Betrieb nehmen. «Die Downtime machte mir am meisten Sorgen, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstellt», sagt Roger Hermann, Projektleiter und Sicherheitsbeauftragter der Betagtenzentren Emmen AG (BZE AG).  

Sein Job: das alte, nicht mehr unterstützte System in eine neue Umgebung überführen und die bestehende Hardware migrieren. Dabei verliess er sich zum einen auf den Hersteller Martin.Care aus Deutschland, zum anderen auf CKW für die technische Umsetzung vor Ort. 

Detaillierter Plan für den «Hoselupf»

Um die Zeit ohne Personenrufsystem kurz zu halten, waren Tempo und eine penible Organisation notwendig. Die Partner entwickelten einen detaillierten Plan, und der sah so aus:  

  • Kernteam aufstellen: je zwei Personen vom technischen Dienst und von Martin.Care sowie vier Personen von CKW
  • Projektteams bilden, Termine sauber planen, täglich zwei Kick-off-Meetings durchführen und Meilensteine kommunizieren
  • Infrastruktur vorbereiten: ein fahrbarer Tisch mit Programmiergeräten
  • Alle Transponder einsammeln und beschriften
  • Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Betagten organisieren

«Um die Sicherheit der Bewohnenden jederzeit zu gewährleisten, haben wir unser Personal temporär aufgestockt», sagt Roger Hermann. Dem sehr motivierten technischen Dienst sei es dabei gelungen, die Euphorie auch auf andere Teams zu übertragen. «Dem Aufruf nach zusätzlicher Unterstützung sind innert kürzester Zeit Mitarbeitende aus der Pflege, Hotellerie, Reinigung und dem Facility Management freiwillig gefolgt. Das unkomplizierte gegenseitige Aushelfen war grossartig.» 

Damit nie jemand gefährdet war, schauten die Pflegefachleute zusammen mit den Freiwilligen regelmässig bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern vorbei. «Zusätzlich setzten wir auf eine alte, originelle Lösung: Wer in der Lage war, es zu bedienen, erhielt ein Glöckchen und rief so die Pflege zu sich – bei offener Zimmertür, versteht sich», so Roger Hermann.  

Systemwechsel in nur drei Tagen

Am Tag X war alles bereit, auch dank der umsichtigen Vorbereitung von CKW, erzählt Roger Hermann. «CKW strahlt Ruhe und Selbstsicherheit aus – eine tolle Truppe, mit der ich sofort wieder ein Projekt machen würde.» Die Firma habe früh und genau gesagt, was sie brauche – den mobilen Tisch mit den Programmiergeräten zum Beispiel. Damit fuhren sie von Zimmer zu Zimmer und zu all den versteckten Empfängern in Haus und Garten. «Wir mussten über 600 Stück zerlegen, die Kabel einstecken, die Geräte aufdatieren, zuschrauben, testen und wieder richtig installieren.» Ein gewaltiger Effort mit langen Arbeitstagen, doch er gelang: In nur drei Tagen waren alle Geräte auf dem neuesten Stand, und das neue Alarmsystem funktionierte.  

«CKW strahlt Ruhe und Selbstsicherheit aus – eine tolle Truppe, mit der ich sofort wieder ein Projekt machen würde.»

Roger Hermann

Sicherheitsbeauftragter der Betagtenzentren Emmen AG (BZE AG)

Gute Usability und frisches Design

Auch der Übergang in den Alltag ist geglückt. Abgesehen von kleinen Startschwierigkeiten hier und da – «normal bei so vielen Geräten», sagt Hermann – laufe das System einwandfrei, inklusive Schnittstellen zum Alarmserver. Intern kommt die neue Alarmierungslösung gut an, weil sie den Arbeitsalltag erleichtert. Die Pflegemitarbeitenden schätzen die Usability und das frische Design. Der technische Dienst mag den logischen, übersichtlichen Systemaufbau. 

«Augen vor Ort»

CKW unterstützt das Emmenfeld Betagtenzentrum künftig beim Betrieb, bei der Wartung und dem Unterhalt der Alarmierungssoftware und deren Komponenten. «CKW sind die Augen von Martin.Care vor Ort», erklärt Roger Hermann. Er hätte auch direkt mit dem Hersteller arbeiten können, doch dieser sitzt in Deutschland. «Wir wollten Spezialisten vor Ort, weil wir im technischen Dienst das Wissen nicht in die Tiefe haben», sagt er. Bei CKW kann er sich auf eine umfassende und kompetente Unterstützung verlassen.

Health Care: Personenruf

Digitale Alarmierungssoftware rettet Leben.