«Ich bin immer noch überwältigt.» 

28. August 2023|Lesezeit: 5 min

Was für eine Saison, was für eine Energie. Für Fabian Blum, Rollstuhlsportler und Vizeweltmeister, lief diese Saison wie am Schnürchen.  

Text: Nicole Meyer|Bilder: Gabriel Monnet, Swiss Paralympic

Es ist Ende August. Das letzte Schweizer Rennen – der Swiss Wheelchair Cup 4 in Langenthal – liegt hinter Fabian. Zeit zum Durchschnaufen, oder? Mit einem Lächeln sagt der 28-jährige Rollstuhlsportler und CKW-Mitarbeiter: «Mir wird nie langweilig, aber jetzt wird es sicher etwas ruhiger als in den letzten Monaten.» 

Saisonhöhepunkt Paris 

Der Rennkalender des gelernten Elektroplaners war in den vergangenen Wochen prall gefüllt. Begonnen hat die Rennsaison Ende April mit dem ersten Swiss Wheelchair Cup. Es folgten Weltklasse am See in Arbon und die ParAthletics in Nottwil. Und schliesslich der Saisonhöhepunkt: die Weltmeisterschaft in Paris. «Mein Ziel war es, mich im T52 über 100 Meter für den Final zu qualifizieren.»  

«Mir wird nie langweilig, aber jetzt wird es sicher etwas ruhiger als in den letzten Monaten.»

Fabian Blum

Fachmitarbeiter Elektro

Überraschung in der Medienzone 

Doch es kam noch besser. Der 28-jährige Pfaffnauer sicherte sich die Silbermedaille, was ihm zunächst gar nicht bewusst war. «Ich hatte während des Rennens ein gutes Gefühl. Als ich dann über die Ziellinie rollte und links von mir meinen mexikanischen Konkurrenten sah, dachte ich: Wahnsinn, das ist der dritte Platz. Erst im Medienbereich habe ich erfahren, dass es für die Silbermedaille gereicht hat. Das war ein unbeschreibliches Gefühl, ich bin immer noch überwältigt.» Mit seinem Podestplatz sicherte Fabian Blum dem Schweizer Team das sechste Quotenticket für die Paralympics 2024 in Paris. 

Fabian Blum sichert sich die Silbermedaille

Energie tanken

Nach seinen sportlichen Höchstleistungen tankt Fabian Energie beim Fischen oder beim gemütlichen Beisammensein mit seinen Freunden. «Einfach mal den Kopf durchlüften und abschalten. Das ist wichtig nach den körperlich und mental anstrengenden Rennen», erzählt er. Nach zwei bis drei Tagen steigt Fabian dann wieder ins Training ein. «Ich trainiere mehrmals pro Woche. Als Sprinter liegt mein Trainingsschwerpunkt vor allem in den Bereichen Schnellkraft und Explosivkrafttraining sowie schnellen intensiven Einheiten auf der Bahn.»

Strandferien und Kraftraum   

Bevor es im November ins erste Trainingslager der Saison geht, zieht es Fabian in den Süden. «Zusammen mit meiner Freundin werde ich eine Woche auf Fuerteventura verbringen. Wir werden den Strand, die Sonne und das leckere Essen geniessen. Natürlich dürfen auch ein paar Fitnesseinheiten im Kraftraum nicht fehlen.» Fabian schmunzelt: «Das Training darf auch in den Ferien nicht fehlen. Mein grösstes Ziel sind die Paralympics 2024 in Paris.»