Eine Solaranlage für die Grand Old Lady
22. Januar 2025|Lesezeit: 5 min
Das Sporthotel Pontresina macht einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: CKW hat auf dem Dach des erhaltenswerten Hauses eine Photovoltaikanlage installiert – mit einer technischen Besonderheit.
Grand Old Lady: So nennt die Besitzerfamilie des Sporthotels Pontresina ihr 155-jähriges Haus liebevoll. «Sie benötigt ziemlich viel Pflege», sagt Alexander Pampel. Zusammen mit seiner Frau Nicole führt er das auf sportliche Aktivitäten spezialisierte Hotel in zweiter Generation, nachdem seine Eltern im Jahr 1982 die Geschicke des altehrwürdigen Hauses übernommen hatten.
Photovoltaikanlage für die Nachhaltigkeit
Der aktuellste «Pflegefall» im Sporthotel betrifft die Sanierung der Fassade und des Dachs. Und im Zuge der Dachsanierung hat sich die Familie Pampel dafür entschieden, eine Photovoltaikanlage zu installieren. «Wir haben drei Kinder und das Glück, eine intakte Natur um uns zu haben», sagt Alexander Pampel. «Wir sehen es deshalb als unsere Pflicht, wirtschaftliche Ziele mit nachhaltigem Handeln zu vereinbaren.»
Administrative und technische Herausforderungen
Dafür nahm die Besitzerfamilie auch einige Hürden in Kauf. Die erste Hürde war bürokratischer Natur. «Das Gebäude ist vom Denkmalschutz als erhaltenswertes Gebäude eingestuft», erklärt Alexander Pampel. «Wir waren die ersten im Dorf, die auf ein erhaltenswertes Gebäude eine Photovoltaik-Anlage installieren wollten – also sozusagen ein Präzedenzfall.» Dies hatte einen langwierigen Prüfungs- und Bewilligungsprozess zur Folge. Die zweite Hürde schliesslich war technischer Natur. «Das Hoteldach hat eine interessante Gestaltung – es ist sehr uneben», erläutert Alexander Pampel und ergänzt mit einem Schmunzeln: «Den Verantwortlichen für die Installation sind da einige graue Haare gewachsen.»
Senkrechte Module produzieren mehr Strom
Bei diesen Verantwortlichen handelt es sich unter anderem um die Soller Partner AG, eine Tochterfirma von CKW. «Der spezielle Untergrund mit den vielen Unebenheiten erforderte eine spezielle Unterkonstruktion», erinnert sich der Projektleiter Robert Cavegn. Eine weitere technische Eigenheit besteht darin, dass die Module nicht wie bei den meisten anderen Solaranlagen im 15-Grad-Winkel, sondern senkrecht auf dem Dach zu stehen kommen. «Dies ermöglicht eine höhere Stromproduktion im Winter», erläutert Robert Cavegn. So sind die Module einerseits schneller schneefrei. Andererseits ist dies auch ein Vorteil, weil sie bifazial sind, also auf beiden Seiten Licht in Strom umwandeln können. «Auf diese Weise ist der Stromertrag deutlich höher als bei einer 30-Grad-Aufstellung.»
15 Prozent des Strombedarfs gedeckt
Die Photovoltaikanlage ist für das Sporthotel ein weiterer grosser Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Bereits zuvor hat es unter anderem dank einem Heizungsersatz 100'000 Liter Öl jährlich eingespart. Mit der neuen Anlage auf dem Dach wird das Hotel dereinst 15 bis 18 Prozent seines Strombedarfs selbst decken. Die zweite Etappe der Installation wird nächstes Jahr fertiggestellt. «Zuvor sanieren wir noch die Elektroinstallationen», sagt Alexander Pampel. «Auch diese sind bereits ein wenig in die Jahre gekommen.» Damit wird es auch möglich sein, die künftige Kapazität der neuen Anlage von insgesamt 75 kWp vollständig auszuschöpfen.
«Um ein solches Projekt erfolgreich umzusetzen, braucht es immer alle.»
Alexander Pampel
Hoteldirektor
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit dem Projektteam hat Pampel dabei sehr positiv erlebt. «Um ein solches Projekt erfolgreich umzusetzen, braucht es immer alle», sagt der Direktor. «Ich kann den Handwerkern, den Planern sowie der Bauleitung nur ein Kränzchen winden – alle haben ihren Beitrag geleistet, dass es so speditiv geklappt hat.» Und die Grand Old Lady erhält so einen gehörigen Schub neuer Energie.