Leistungstarif: Das müssen Sie wissen

13. Januar 2025|Lesezeit: 5 min

CKW spurt vor für die Energiezukunft und schafft 2025 den Hoch- und Niedertarif ab. Ein neuer Leistungstarif belohnt Kunden, die ihre Leistungsspitzen reduzieren. Erfahren Sie, wie das Tarifmodell funktioniert.

Text: Dominique Moccand|Bilder: Christian Betschart / Philipp Schmidli

In der Nacht kostet der Strom wenig, am Tag mehr. Dieses Tarifmodell hat sich über Jahre hinweg bewährt. Es stammt aus Zeiten, in denen nachts überschüssige Kernenergie vorhanden war und mittags am meisten Strom verbraucht wurde. 

Das ist heute anders. Zukunftstechnologien wie PV-Anlagen, Wärmepumpen und Elektromobilität produzieren oder verbrauchen unregelmässig und über den ganzen Tag verteilt Strom. Um diesen effizient zu nutzen, muss das Stromnetz stark und kostspielig ausgebaut werden.

Gleichzeitig wird der Stromverbrauch der Schweizer Bevölkerung in den kommenden Jahren zunehmen. Im Winter verschärfen der Ausbau von Wärmepumpen und die Elektromobilität den Strommangel zusätzlich. 

Neues Tarifmodell für Energiezukunft 

Mit einem neuen Leistungstarif spurt CKW deshalb für das Energiesystem der Zukunft vor. Der Leistungstarif belohnt ab 2025 jene Kundinnen und Kunden, die ihre Leistungsspitzen reduzieren, Strom gezielter nutzen und dadurch das Netz nicht unnötig belasten. Wir zeigen, wie das funktioniert.

Leistung reduzieren oder Bezug staffeln

Mit dem Leistungstarif wird die höchste während 15 Minuten beanspruchte mittlere Leistung (kW) im Monat gemessen und mit 1.50 Franken/kW in Rechnung gestellt. Das heisst, je gleichmässiger der Strombezug ist, desto geringer fallen die Leistungskosten aus. 

Der neue Leistungstarif von CKW bietet also einen Anreiz, Verbraucher mit hohem Stromkonsum – zum Beispiel Backofen, Tumbler, Wärmepumpe oder das Laden des Elektroautos – zeitlich gestaffelt oder mit reduzierter Leistung zu nutzen. 

Zwei Beispiele: 

Waschmaschine, Backofen und Staubsauger erzeugen, wenn sie zeitgleich genutzt werden, eine Leistungsspitze von rund 6 kW Strom. Diese Leistungsspitze kostet Sie 9 Franken pro Monat (6 kW x 1.50 Franken). Backen Sie Ihren Kuchen nun zu einem anderen Zeitpunkt als sie waschen und staubsaugen, reduziert sich Ihr Stromverbrauch um 2 kW. Sie sparen somit 3 Franken (2 kW x 1.50 Franken).

Sie laden Ihr Elektroauto normalerweise mit einer Leistung von 22 kW. Reduzieren Sie die Ladeleistung auf 11 kW, verlängert sich zwar die Ladezeit, dafür reduziert sich Ihre Leistungsspitze. So sparen Sie 16.50 Franken pro Monat (11 kW x 1.50 Franken).

Geräte zeitlich versetzt einsetzen

Nebst Geräten, die Wärme erzeugen, sind auch Geräte, die viel Kraft benötigen, stromintensiv. Im Gewerbe und in der Landwirtschaft sind das zum Beispiel elektrische Sägen, Hobel- und Schleifmaschinen, Fräsen, Jauchepumpen oder Heugebläse. Auch diese Geräte sollten idealerweise zeitlich versetzt oder nicht auf voller Leistung eingesetzt werden. 

Solarstrom: Eigenverbrauch lohnt sich

Für Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen lohnt sich mit dem neuen Leistungstarif ein möglichst hoher Eigenverbrauch gleich doppelt: Der eigene Solarstrom ist der günstigste und innerhalb der eigenen Produktion entstehen keine Lastspitzen. Zudem bezahlen PV-Produzentinnen und PV-Produzenten fürs Einspeisen ihres überschüssigen Stroms keinen Leistungstarif – lediglich für den Bezug von Strom aus dem Netz. 

Nach wie vor gilt: Die wirksamste Massnahme, um Strom zu sparen, ist, weniger Strom zu verbrauchen. Unabhängig davon, wie das Tarifmodell aussieht. 

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