Zweites Leben für eine Solaranlage

7. Dezember 2022|Lesezeit: 5 min

Der Bau von Solaranlagen boomt und allein CKW baut jährlich über 450 Anlagen in der ganzen Schweiz. Dabei müssen nicht immer neue PV-Module eingesetzt werden – das zeigt ein ganz besonderes Projekt in Winterthur.

Text: Simon Schärer|Bilder: CKW

Das Lagerplatz-Areal in Winterthur – ein ehemaliges Industriegelände von Sulzer – wird von der Pensionskasse Stiftung Abendrot seit dem Kauf 2009 umfassend entwickelt. Entstanden sind neben Wohnungen vor allem Raum für Gewerbe, Kreativwirtschaft und Kultur. Ein ökologisches Vorzeigeprojekt realisierte das baubüro in situ bei der Aufstockung der Halle 118 um drei Stockwerke. Denn dabei setzten die Bauherren vor allem auf gebrauchte Baumaterialien und Teile. Ob Stahlträger, Fenster, Treppen oder Lavabos – ein Grossteil des verwendeten Materials stammt aus Abbruchobjekten. Dies gilt auch für die Solaranlage, die die Spezialisten der CKW-Tochterfirma Solarville auf dem Gebäude realisieren konnten.

Rund 60 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen

Projektleiter Jonas Henn erinnert sich: «Die 264 Module wurden bei einem städtischen Bau in Zürich zurückgebaut, weil das Dach saniert werden musste. Als wir sie aus dem Zwischenlager abholten, waren sie schon komplett von Sträuchern und kleinen Bäumen überwuchert.» In Winterthur wurden die Module gereinigt und überprüft. «Wir rechneten mit einigen defekten Modulen, hatten aber am Ende sogar Reserve», sagt Henn. Damit leistet die PV-Anlage einen Beitrag dazu, dass die Ökobilanz des Bauprojektes sehr positiv ausfällt: Rund 60 Prozent der Treibhausgas-Emissionen und 500 Tonnen Primärmaterialien konnten im Vergleich zu neuen Bauteilen eingespart werden.

Die Solarpanels wurden gereinigt und getestet, bevor sie zum zweiten Mal verbaut wurden.

PV-Recycling: gut gelöst

Doch was geschieht mit einer Solaranlage am Ende ihrer Lebensdauer? Das fragen sich viele Bauherrinnen und Bauherren. Eine Solaranlage ist für eine Lebensdauer von über 25 Jahren ausgelegt. Obwohl heute erst wenige Anlagen rezykliert werden müssen, hat die Schweiz bereits ein gut funktionierendes Recycling-System aufgebaut. Finanziert wird dieses durch eine vorgezogene Recyclinggebühr, die beim Kauf der PV-Anlage erhoben wird. Organisiert wird das System seit 2013 von SENS eRecycling und dem Fachverband Swissolar. Die Inhaber des Qualitätslabels «Die Solarprofis» verpflichten sich, die vorgezogene Recyclinggebühr bei PV-Modulen zu bezahlen. CKW trägt dieses Label seit vielen Jahren.

Wird eine PV-Anlagen später abgebaut, holt SENS die demontierten PV-Module vor Ort ab und liefert sie zu einem PV-Recycler. Über 75 Prozent eines Moduls können heute bereits wiederverwendet werden.

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