Stromkosten optimieren: Ist ein ZEV die Lösung?

10. Dezember 2024|Lesezeit: 5 min

Aufgrund von Strompreisschwankungen wird es für KMU und Stockwerkeigentümer noch wichtiger, die Kosten im Blick zu behalten. Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch könnte Ihnen dabei helfen, den Eigenverbrauch zu maximieren, Stromkosten zu optimieren und die Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen zu steigern.

Text: CKW|Bilder: CKW

Aufgrund der Strompreisschwankungen stellt sich langfristig die Frage: Lohnt sich ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) für Ihre Immobilie oder Ihr Unternehmen? Ende August haben alle Energieversorger ihre neuen Tarife bekanntgegeben – jetzt ist deshalb der ideale Zeitpunkt, um Ihre Optionen zu prüfen. Dank einer geschickten Eigenverbrauchsoptimierung im ZEV können Sie Ihre Abhängigkeit von Strompreisschwankungen reduzieren, Leistungsspitzen vermeiden und Ihre Kosten besser planen.

Was ist ein ZEV?

Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) erlaubt es mehreren Parteien, gemeinsam erzeugten Solarstrom zu nutzen. Die Beteiligten teilen sich einen Netzanschluss und gelten als ein Kunde. Die Stromkosten können intern, zum Beispiel mit einem Abrechnungs-Manager, aufgeteilt werden. CKW liefert (innerhalb des Versorgungsgebietes) den zusätzlich benötigten Strom  und vergütet Überschüsse, wodurch die Rendite der Immobilie verbessert wird. Ein ZEV maximiert den Eigenverbrauch und fördert eine gewisse Unabhängigkeit von Strompreisen.

Mehr Unabhängigkeit dank ZEV

Ein ZEV bietet den Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten, unabhängiger gegenüber den Energieversorgern zu werden. Indem der lokal erzeugte Strom, beispielsweise aus einer gemeinsamen Photovoltaikanlage, direkt von den Teilnehmenden genutzt wird, verringert sich der Bedarf, Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen. Das minimiert die Abhängigkeit von externen Energieversorgern und den Strompreisschwankungen. Da der Strom im ZEV unabhängig von den öffentlichen Strompreisen und direkt vor Ort produziert wird, profitieren die Mitglieder zudem von stabilen Energiekosten. Diese orientieren sich in erster Linie an den Investitions- und Unterhaltskosten der Anlage, wodurch die Gemeinschaft stärker vor Preisschwankungen geschützt ist.  

Ein weiterer Vorteil des ZEV liegt im Lastmanagement. Das gezielte Steuern des Verbrauchs innerhalb der Gemeinschaft erlaubt es, Geräte wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge oder Elektroboiler dann zu betreiben, wenn die Stromproduktion am höchsten ist. Dies optimiert den Eigenverbrauch. Ergänzt wird dies durch die Möglichkeit gemeinschaftlicher Batteriespeicher, die überschüssigen Solarstrom aufnehmen und bei Bedarf, etwa am Abend oder an sonnenarmen Tagen, wieder abgeben können. Die Energiespeicherung steigert die Unabhängigkeit und reduziert die Notwendigkeit, in Zeiten geringen Sonnenscheins auf Netzstrom zurückzugreifen.

Beispiel aus der Praxis: ZEV in Sempach

Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch kann ideal für grosse Siedlungen oder Geschäftseinheiten sein, die gemeinsam Solarstrom nutzen möchten. Ein Beispiel hierfür ist die ZEV-Siedlung Martinshöhe in Sempach, wo die Bewohner den gemeinsam erzeugten Solarstrom zur Kostensenkung und Eigenverbrauchsoptimierung nutzen. CKW liefert den zusätzlichen Strom, und überschüssig produzierter Solarstrom wird ins Netz eingespeist.

Leistungsspitzen vermeiden: Tipps für die Praxis

Leistungsspitzen entstehen, wenn mehrere Geräte mit hohem Stromverbrauch gleichzeitig genutzt werden. Um die Spitzen niedrig zu halten, ist es ratsam, diese Geräte zeitlich versetzt zu betreiben oder zu den Zeiten, in denen genügend Strom vom ZEV zur Verfügung steht. Ein ZEV hilft dabei, die Abhängigkeit vom Tarifmodell zu verringern und die jährlichen Stromkosten besser zu planen. Gerade KMU und Stockwerkeigentümer profitieren langfristig von den Einsparungen, die ein ZEV ermöglichen kann.

Preise vergleichen lohnt sich – mit einem ZEV unabhängiger und effizienter

Gerade für KMU und Stockwerkeigentümer mit hohen Leistungsspitzen kann ein ZEV erhebliche Einsparungen bringen, weil es die Energieeffizienz und die Kostenstruktur optimiert. Dies liegt vor allem am sogenannten Verschachtelungseffekt. Die Leistungsspitze des gesamten ZEV (zum Beispiel eines Wohnblocks oder einer Gemeinschaft) ist in fast jedem Fall tiefer als die Summe der einzelnen Leistungsspitzen der ZEV-Teilnehmer. Das bedeutet, dass durch die gebündelte Nutzung von Energie und die bessere Verteilung des Verbrauchs weniger Spitzenlasten entstehen, was die Netzkosten erheblich senkt.

Zusätzlich trägt ein ZEV zur Verbesserung der Energieeffizienz bei, indem es lokal erzeugten Strom – beispielsweise aus einer Photovoltaikanlage – direkt für die Deckung des Energiebedarfs nutzt. Dadurch wird weniger Strom aus dem Netz bezogen, und die Transportverluste, die sonst bei der Lieferung über weite Strecken entstehen, werden minimiert.

Für Verbraucher mit starken Leistungsspitzen bietet dies klare Vorteile. Durch die Glättung der Lastspitzen können sie von niedrigeren Stromtarifen profitieren, die oft an die maximale Last gekoppelt sind. Gleichzeitig sorgt der höhere Eigenverbrauch von selbst produziertem Solarstrom für mehr Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen und erleichtert die langfristige Kontrolle über die Energiekosten. Ein ZEV ist damit nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine nachhaltige Entscheidung.

Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

Bei CKW erfahren Sie alles über den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch und seine Vorteile.